Kraftwerke
Kraftwerk Edelschrott
Die Stadtwerke Köflach GmbH kann auf eine beachtliche Vergangenheit zurückblicken. Begonnen hat alles im Jahre 1908. Damals entschloss sich der Gemeinderat in Edelschrott ein Wasserkraftwerk zu errichten. Bereits am 31.Dezember 1910 ging das gemeindeeigene Kraftwerk unter Bürgermeister Franz Kautschitsch in Betrieb.
Die Leistung des Kraftwerkes war für die Stromversorgung von Köflach ausgelegt. Mit der zunehmenden Industrialisierung im Rahmen der beginnenden Hochblüte des Bergbaues reichte die Erzeugungskapazität nicht mehr aus. Auch der florierende Wohnungsbau und Zuzug neuer Bürger erforderte mehr "Power".
Das Kraftwerk Edelschrott, bestehend aus der Wehranlage und dem Kraftwerkshaus, wurde im Jahr 1994 umgebaut und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Das Kraftwerk hat eine Engpassleistung von 1.300 kW und erzeugt bis zu 5 GWh jährlich. Die angebundene Restwasserturbine erzeugt bis zu 80.000 kWh im Jahr.
Kraftwerk Sallabach
Vom Gaberl bahnt sich der Sallabach seinen Weg talwärts. Einer langen Tradition der Wasserkraftnutzung in der Region folgend hat die Stadtwerke Köflach GmbH gemeinsam mit der ÖCC Ökostrom Consulting & Constructing GmbH an diesem Bach ein bemerkenswertes Kleinwasserkraftwerk errichtet, das unter anderem eine der längsten Sphäroguss-Druckrohrleitungen aufweist, die in den letzten Jahren in Österreich verlegt wurden.
Triebwasserleitung und Wehr
Diese Triebwasserleitung mit einem Durchmesser von 1 m und einer Länge von 4.3 km hat ihre Wasserfassung unweit der Katzbachbrücke. Das Gefälle von dieser Wehr hin zum Krafthaus talauswärts überbrückt dabei ein Gefälle von 176 m. Die Leitung wurde für einen Ausbaudurchfluss von 1,4 m³/s ausgelegt.
Neben dieser Druckrohrleitung der Fa. Duktus sind als wesentliche Anlagenteile die Wasserfassung mit einer Fischbauchklappe, ein Grundablass, ein rund 28 m langer Entsander sowie eine Fischaufstiegshilfe zu erwähnen.
Maschinenhaus
Das Maschinenhaus, welches sich talauswärts im Ortsgebiet Graden befindet, wurde als moderner und auch architektonisch anspruchsvoller Funktionsbau gestaltet. Im Inneren befindet sich eine sechsdüsige Peltonturbine vom Kärntner Wasserkraftspezialisten EFG, die einen Synchrongenerator des deutschen Herstellers AEM antreibt.
Turbine und Maschine
Das Laufrad wurde aus Edelstahl geschmiedet - ebenso wie jeder einzelne Becher - dies zeugt von der hohen Qualität dieser Turbine. Ausgelegt ist die sechsdüsige Maschine bei einer Nettofallhöhe von 164 m und einer Ausbauwassermenge von 1,4 m³/s auf eine Nennleistung von 1980 kW. Die Nenndrehzahl liegt bei 600 Upm. Die Turbine kann mit einem Zwanzigstel der Nennleistung am Netz gehalten werden - mit 65l/s erreicht sie immerhin noch 65 kW. Der bürstenlose Drehstrom-Synchrongenerator mit einer Nennleistung von 2.400 kW kommt mit einem Nennstrom von 2008 Ampere zum Einsatz.
Kuriosum in der Ausleitungsstrecke
Was das Kraftwerk Sallabach ziemlich einzigartig macht, ist der kuriose Umstand, dass sich mitten in der Ausleitungsstrecke ein weiteres Kleinwasserkraftwerk befindet.
Technische Details zum Kraftwerk
Gewässer: | Sallabach |
Einzugsgebiet: | 46 km² |
Ausbaudurchfluss: | 1,4 m³/s |
Bruttofallhöhe: | 176 m |
Nettofallhöhe: | 164 m |
Turbine: | Peltonturbine sechsdüsig |
Fabrikat: | EFG Turbinenbau |
Drehzahl: | 600 Upm |
Leistung: | 1.980 kW |
Generator: | Synchrongenerator |
Fabrikat: | AEM Dessau |
Leistung: | 2.400 kW |
Nennstrom: | 2.008 A |
Nennspannung: | 690 V |
Triebwasserleitung: | Sphäroguss |
Fabrikat: | Duktus |
Länge: | 4.300 m |
Durchmesser: | DN 1000 |
Regelarbeitsvermögen: | 7,7 GWh |
Ökopark Lorder
Die Stadtwerke Köflach GmbH errichtete im Jahr 2013 gemeinsam mit der Familie Berger-Weber den Öko-Park Lorder in Maria Lankowitz, Ortsteil Kemetberg. Der Ökopark Lorder setzt sich aus einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 2.000 kWp und einem Kleinwasserkraftwerk mit einer Leistung von 165 kW zusammen. Das Projekt entstand als erfolgreiches Public-Private-Partnership-Modell (PPP-Modell).
Technische Details zur Photovoltaikanlage
Standort | |
Lage | 5 km westlich von Ma. Lankowitz |
Mittlere Höhe (Seehöhe) | 960 m |
Größe | 32.485 m² |
Anlage | |
Leistung | 4 x 500 kWp |
Modulfläche | 11.200 m² |
Anzahl der Module | 7.848 Stück |
Anzahl der Wechselrichter | 180 Stück |
Leitungslängen gesamt | 173,3 km |
Ökobilanz der Anlage | |
Planenergieertrag pro Jahr | 2.335.447 kWh |
CO2-Vermeidung pro Jahr: | 1.028 t (bei 440g/kWh gemäß E-Control Austria) |
Technische Details zum Kleinwasserkraftwerk
Standort | |
Obere Höhe | 894 m |
Untere Höhe | 824 m |
Mittleres Gefälle | 8,6 % |
Anlage | |
Ausbauleistung | 165 kW |
Regelarbeitsvermögen pro Jahr | 652.000 kWh |
Photovoltaikanlage Neue Mittelschule Köflach
Im Winter 2013 wurde von der Stadtwerke Köflach GmbH am Dach der neuen Mittelschule in Köflach eine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 65 kWp montiert. Geplant wurde diese gemeinsam mit der Stadtgemeinde Köflach. Das Projekt "Neue Mittelschule Köflach" ist das erste Bürgerbeteiligungsprojekt in der Lipizzanerheimat.
Die dafür benötigten 250 Module wurden in Form eines Sale-and-Lease-back-Vertrages mit einer Laufzeit von zehn Jahren an interessierte Bürger verkauft. Ziel der Errichtung war es, dass sich die Bewohner unserer Region beteiligen können. Bürgermeister Ing. Wilhelm Zagler und Stadtwerkedirektor Ing. Ernst Knes haben ein Vorzeigeprojekt für Bevölkerung und andere Gemeinden geschaffen. Auch Bürger, die nicht die Möglichkeit haben, Photovoltaikanlagen im Bereich des eigenen Wohnobjekts zu nützen, wurden "Produzenten" umweltfreundlicher Energie.
Trinkwasserkraftwerk
Die Stadtwerke Köflach GmbH hat das neue Trinkwasserkraftwerk auf dem Hochbehälter in Ma. Lankowitz im Dezember 2015 in Betrieb genommen. Für die Erneuerung der Trinkwassertransportleitung, die Sanierung des Hochbehälters, die Errichtung des neuen Trinkwasserkraftwerks und die Montage der PV-Anlage wurden von der Stadtwerke Köflach GmbH ca. 3,3 Mio. Euro in der Region investiert.
Im Frühjahr 2015 wurde mit der Erneuerung der 6100m langen Transportleitung begonnen. Weiters wurden im Zuge der Sanierung des Hochbehälters die 3 alten Trinkwasserkraftwerke deaktiviert und ein neues TWKW auf dem Dach des Hochbehälters errichtet. Mit diesem Kraftwerk können ca. 300 Haushalte mit 100% sauberem Ökostrom versorgt werden. Die PV-Anlage, die an der Fassade des Hochbehälters montiert wurde, hat eine Leistung von 15,6 kWp. Mit einer Erzeugung von ca. 15.000 kWh deckt sie ca. zu einem Drittel den Strombedarf der Wasserversorgungsanlagen der Stadtwerke Köflach.
Technische Daten Trinkwasserkraftwerk | |
Leistung bei Konsenswassermenge 50 l/s | 132 kW |
Max. erreichbares Jahresarbeitsvermögen bei Konsenswassermenge 50 l/s | 1.156.320 kWh |
Derzeitige Stromproduktion Mittelwert der Jahre 2016 – 2017 | 1.100.300 kWh |
Mehrertrag pro Jahr | rd. 240.000 kWh |
Technische Daten der PV Anlage | |
Fläche | 95 m² |
Leistung | 15,6 kWp |
Erzeugung / Jahr | 15.000 kWh |
CO² Einsparung | 7.200 kg/a |
Technische Daten der Trinkwassertransportleitung | |
Konsensmenge | 50 l/s |
Länge | 14 km |
Höhenunterschied | 320 m |
Druck | 32 bar |
Ansprechpartner
Heimo Gruber
Montageleitung Netzbetrieb und
Kraftwerke
03144/3470-72
E-Mail an Heimo Gruber